Hochwassereinsätze

Hochwassereinsätze

Datum: 25. Dezember 2023 um 10:03 Uhr
Alarmierungsart: DME
Einsatzart: Wasser 
Einsatzort: Salzbergen
Fahrzeuge: ELW, GW-G, HAB, LF 16 TS, MTF, RW, TLF 16/25, TLF 20/40 SL
Weitere Kräfte: Bauhof Salzbergen, Ortsfeuerwehr Schüttorf


Einsatzbericht:

Arbeitsreiche Weihnachtsfeiertage für zahlreiche Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Salzbergen.

Das Weihnachtshochwasser 2023 an Ems und weiteren Flüssen in vielen Teilen Deutschlands führte auch in der Gemeinde Salzbergen zu zahlreichen Einsätzen für Feuerwehr und Rettungskräfte.

Bereits am Heiligabend gab es einen Voralarm für die Kreisfeuerwehrbereitschaft, in der auch die FFS Teile an Einsatzkräften stellt. Seit dem ersten Weihnachtsfeiertag sind dann fast durchgehend Feuerwehrkräfte aus Salzbergen im Einsatz gewesen: Sowohl überörtlich in der Kreisfeuerwehrbereitschaft, als auch auf dem Salzbergener Gemeindegebiet. Der Arbeitsauftrag der Kräfte in der Kreisfeuerwehrbereitschaft war zu Beginn des Hochwassers das Befüllen von Sandsäcken für den Landkreis Emsland. Dies wurde zentral von Haselünne aus koordiniert und dort auch mit Hilfe einer Sandsackabfüllmaschine abgearbeitet. Im späteren Verlauf wurden die Kräfte auch zur Deichsicherung, u.a. in Lingen, Meppen und Haren eingesetzt.

Neben den überörtlichen Hilfeleistungen wurden zwischen dem 25.12. und 29.12. (der Zeitraum der akuten Lage des Hochwassers in Salzbergen) zahlreiche Einsatzstellen in Salzbergen abgearbeitet. Es wurde zur Lageführung ein Stab aus Feuerwehrkräften, dem Bürgermeister, sowie Verwaltungsmitarbeitern aus dem Rathaus gebildet, um die Einsätze koordinieren zu können.

Zu den zahlreichen Aufgaben der Einsatzkräfte gehörte u.a. das Befüllen von Sandsäcken am örtlichen Bauhof, das Verbauen von Sandsäcken zur Wasserzurückhaltung an diversen Stellen, das Auspumpen von vollgelaufenen Kellern und Gebäuden, Beseitigung von Wetterschäden (Sturm + Wasser), sowie viele weitere, teils auch kleinere Tätigkeiten.

Ein relativ zeit – und personalintensiver Einsatz war das Evakuieren einer ganzen Wohnsiedlung am zweiten Weihnachtsfeiertag im Ortsteil Holsten-Bexten, aus der die Bewohner aufgrund der massiven Überflutung mittels Feuerwehrbooten gerettet werden mussten.

An dieser Stelle sei auch nochmal darauf hingewiesen, dass die Feuerwehreinsatzkräfte leider nicht an allen Stellen gleichzeitig sein können. Die Kapazitäten sind begrenzt. Während so einer Lage müssen Entscheidungen getroffen und Prioritäten für Einsatzstellen festgelegt werden. Dies kann dazu führen, dass die subjektiv vermeintlich „wichtigste“ Stelle bei einem Zuhause nicht sofort angefahren und bearbeitet werden kann. Hier ist dann Nachbarschaftshilfe gefragt, wie diese auch vielerorts in Salzbergen und Umgebung vorbildlich geleistet wurde! Dass man dann trotzdem teilweise in den sozialen Netzwerken dumme(!) Kommentare über die Einsatzkräfte lesen muss, löst beim Schreiben dieses Textes schon wieder so viel Unverständnis aus, dass wir es hierbei besser belassen.

Zurück zu den Fakten: Insgesamt leisteten die Einsatzkräfte der Feuerwehr Salzbergen zwischen dem 25.12. und 31.12. fast 2.000(!) Einsatzstunden in Zusammenhang mit der Hochwassersituation. Durchschnittlich wurde von den anwesenden Feuerwehrleuten in etwa 30 Stunden pro Feuerwehrmann / Feuerwehrfrau geleistet. Zahlreiche Mitglieder der Feuerwehr Salzbergen verzichteten teils auf Familienfeiern zu Weihnachten und halfen stattdessen pflichtbewusst der Salzbergener Bevölkerung. Dies zeigt einmal mehr, wie wichtig das Ehrenamt in einer Gesellschaft ist.

Es bleibt zu hoffen, dass die für die nächsten Tage angekündigten Regenfälle nicht wieder zu einer Verschärfung der Situation führen. (kn)